Heute war es endlich so weit! Apple informierte mich am frühen Morgen darüber, dass sie eintreffen sollte: die Apple Watch. Und pünktlich um 11.45 Uhr klingelte der UPS-Zusteller und überreichte mir das lang erwartete Paket. Auf dem Adressaufkleber war extra folgender Vermerk angebracht: "No Delivery to Neighbour". Ich konnte es kaum erwarten, die Apple Watch an meinem Handgelenk zu bewundern, und öffnete das Paket (Bild 1).
Read MoreAusgabennummernwahnsinn! Oder: Gibt es noch Marketingleute mit gesundem Menschenverstand?
Jedes Mal rege ich mich auf, wenn ich eine neue Ausgabe der MacLife, Macwelt, oder wie all diese Monatszeitschriften heißen mögen, in meinem Briefkasten vorfinde.
Was mich so aufregt? Die Nummerierung der Ausgaben! Wir haben heute den 25. Februar 2015. Und rechts oben auf dem Titelblatt steht "04/2015" und will mir einreden, dass es die April-Ausgabe der Maclife ist - oder zumindest die 4. Ausgabe im Jahr 2015. Beides ist aber eindeutig falsch!
Denn zum einen erschien die Ausgabe 01/2015 bereits Ende November 2014 und war somit mitnichten die erste Ausgabe im Jahr 2015. Zum anderen kann es schon aus informationstechnischen Gründen gar nicht die April-Ausgabe sein. Denn dann hätten wir den Nachweis, dass Zeitreisen möglich sind. Nur wenn Autoren der MacLife und der anderen Magazine in die Zukunft reisen und von dort zurückkehren könnten, könnten sie bereits am 25. Februar 2015 ein Magazin mit Inhalten des April 2015 herausgeben.
Fakt ist doch, dass die Inhalte bestenfalls von Mitte Februar sind. Denn für April 2015 würde die Schlagzeile sicherlich nicht "65 Powertricks", sondern "Apple Watch im Handel erhältlich! MacLife mit aktuellem Test!" heißen.
Wenn man dann die entsprechende Redaktion anschreibt, erhält man immer so tolle Antworten wie "Das macht die Konkurrenz doch auch". Na und? Macht es das besser? Wenn der Chefredakteur eines Magazins von einem Hochhaus springt, springen dann die anderen Chefredakteure auch? Gemäß dem Motto "Das macht die Konkurrenz doch auch"? Die Antwort dürfen sich alle Chefredakteure und der liebe Leser selbst geben.
Liebe Chefredakteure und Marketingleute, bitte kehrt zu vernünftigen Nummerierungen eurer Magazine zurück! Haltet eure Leser nicht für dumm und glaubt nicht, dass man mit so einem Aufdruck den Anschein von Aktualität erzeugen kann! Zeigt mit einer vernünftigen Nummerierung eurer Magazine, dass ihr uns als Leser ernst nehmt und ihr selbst intelligent genug seid, um nicht wie die Lemminge euch in die Tiefe zu stürzen, nur weil es die anderen auch machen. Seid clever und macht am Abgrund kehrt!
Vielleicht löst sich das Problem aber auch ganz von alleine, indem solche Monatsmagazine in Druckform einfach aussterben ...
Die Apps der Telekom: Entertain to go
Schon seit Jahren bietet die Telekom den Fernsehdienst "Entertain" an. Dabei bekommt man diverse Fernsehsender über seine Internetleitung ins Haus geliefert. Dadurch sind Dienste wie "zeitversetztes Fernsehen" oder das gleichzeitige Aufzeichnen mehrerer Fernsehsendungen möglich.
Ebenfalls seit einiger Zeit bietet die Telekom ihren Entertain-Kunden die Zusatzoption "Entertain to go" an. Vor ein paar Monaten hat die Telekom diese Option aufwertet.
Für 6,95 EUR im Monat (der erste Monat kostet keine Grundgebühr) kann man 40 TV-Sender auf seinem Tablet, seinem Smartphone oder seinem Computer sehen und ist nicht mehr an den Mediareceiver der Telekom und seinen Fernseher gebunden. Voraussetzung sind ein WLAN, ein Telekom-Hotspot oder eine Mobilfunkverbindung.
Ob die Zubuchoption "Entertain to go" praktisch ist, kannst du in diesem Beitrag nachlesen.
Read MoreDie Apps der Telekom: Kundencenter
Die App "Kundencenter" gibt es schon seit längerem für das iPhone. Allerdings hat diese App einen eher schwachen Start hingelegt. Denn anfänglich hatte sie kaum Funktionen und war somit praktisch nicht zu gebrauchen. Durch die Updates der letzten Monate hat sich das allerdings geändert, und die App hat sich zu einem recht praktischen Tool entwickelt, das allerdings auch noch Spielraum noch oben hat.
Read MoreDeezer: Technisch fehlerhaft
Seit einiger Zeit bewirbt Sonos, ein Hersteller von WiFi-Lautsprechern, den Musikstreamingdienst Deezer ziemlich stark. Wenn man einen WiFi-Lautsprecher von Sonos kauft, bekommt man ein Jahresabo von Deezer dazu. Aufgrund dieser Werbung habe ich mir heute mal ein kostenloses Konto bei Deezer eingerichtet, um diesen Dienst zu testen.
Warum ich mein Konto bei Deezer bereits nach weniger als einer Stunde wieder gelöscht habe, könnt ihr in meinem heutigen Blogeintrag nachlesen.
Read MoreMediamarkt: Gut gedacht, schlecht gemacht
Seit einigen Monaten bietet Mediamarkt einen aus meiner Sicht genialen Service an: Sucht man auf der Internetseite von Mediamarkt nach einem Produkt wird einem nicht nur die Onlineverfügbarkeit angezeigt, sondern man kann sich auch die Verfügbarkeit in einem Mediamarkt in seiner Nähe anzeigen lassen. Eigentlich eine klasse Funktion, wenn, ja, wenn sie funktionieren würde. Denn heute Nachmittag funktionierte diese Funktion ganz offensichtlich nicht.
Eigentlich wollte ich mir heute das neueste Fritz!Box-Modell 7490 leisten, nachdem meine Fritz!Box 7390 nun schon über 4 Jahre auf dem Buckel hat. Und da ich einen Mediamarkt bei mir praktisch um die Ecke habe, prüfte ich auf der Homepage von Mediamarkt, ob die gewünschte Fritz!Box denn in diesem Mediamarkt verfügbar wäre. Die Homepage zeigte mir in grüner Schrift an, dass die Fritz!Box 7490 sofort abholbereit sei. Als ich dann etwa 15 Minuten später beim Mediamarkt eintraf, gähnte mich eine Lücke an der Stelle im Regal an, wo eigentlich die Fritz!Boxen 7490 stehen sollten. Die Preisschilder waren noch am Regal angebracht. Nur die Fritz!Boxen 7490 selbst glänzten mit Abwesenheit. Interessehalber holte ich mein iPhone heraus und ging auf die Homepage vom Mediamarkt; dort wurde mir erneut in grüner Schrift angezeigt, dass die Fritz!Box 7490 in genau dem Mediamarkt, in dem ich mich befand, noch vorrätig sei. Für mich bedeutete das, dass dieser Mediamarkt wohl noch das eine oder andere Exemplar im Lager haben müsste. Also sprach ich einen Verkäufer an. Doch der teilte mir mit, dass die Fritz!Box 7490 ausverkauft sei, da sie weggehe wie warme Semmeln.
Es sieht also ganz so aus, als ob Mediamarkt keine Liveinformationen über seine Homepage bereitstellt. Die Informationen scheinen ziemlich zeitverzögert an die Homepage weitergegeben zu werden. So ist die eigentlich gut gedachte Funktion bei stark nachgefragten Artikeln allerdings leider nutzlos, wenn man sich nicht darauf verlassen kann, dass der Warenbestand auch der Angabe auf der Homepage entspricht. Eine schnellere Aktualisierung ist da dringend nötig. Außerdem wäre es hilfreich, die Menge des Restbestands farbig zu markieren, so wie es z.B. Conrad macht. Conrad benutzt eine Ampel. Dabei bedeutet grün, dass das jeweilige Produkt in ausreichender Zahl vorhanden ist, gelb, dass nur noch sehr wenige Exemplare des Produkts verfügbar sind, sodass man damit rechnen muss, dass es ausverkauft ist, bis man im Geschäft ankommt, und rot bedeutet, dass das Produkt bereits ausverkauft ist.
Liebe Verantwortliche vom Mediamarkt, bitte passt euer System so an, dass es zeitnah die Bestände aktualisiert, sodass man sich auf die Angaben auch verlassen kann. Denn prinzipiell ist eure Idee, wie ich eingangs schon feststellte, genial.
Mastercard, warum machst du mir das Leben so schwer?
Gerade wollte ich wieder einen Interneteinkauf mit meiner Mastercard bezahlen. Also die Kreditkartennummer, das Ablaufdatum und die Sicherheitsnummer eingegeben und das war's. Dachte ich zumindest. Doch weit gefehlt! Der Händler nahm am SecureCode-Verfahren teil. Statt der Bestellbestätigung poppte daher ein Dialog auf, mit dem ich erst einmal den SecureCode bei meiner Bank anlegen sollte. Doch damit meine Bank erst einmal weiß, dass ich auch wirklich ich bin, sollte ich meinen Vor- und Nachnamen angeben, außerdem noch die letzten drei Ziffern meiner IBAN und das Ablaufdatum meiner Kreditkarte.
Zu diesem Zeitpunkt wollte ich den "Spaß" noch mitmachen. Also tippte ich Vor- und Nachnamen, die letzten drei Ziffern meiner IBAN und das Ablaufdatum meiner Mastercard ein. Und schon teilte mir eine rotgefärbte Zeile mit, dass meine Daten falsch seien und ich sie doch bitte überprüfen und korrigieren möchte.
Nun, meine IBAN kenne ich seit dem Netflix-Debakel bestens auswendig, auch die letzten drei Ziffern. Diese waren also korrekt. Meinen Vor- und Nachnamen kenne ich auch bereits seit fast 52 Jahren. Die waren also auch korrekt. Und auch das Ablaufdatum erwies sich bei meiner Prüfung als korrekt. Wo lag also das Problem? Nun, ich stellte mich mal dumm und kam dann recht schnell auf die Lösung. Ich habe einen Doktortitel. Der ist zwar ein Namenszusatz und weder ein Vor- noch ein Nachname. Aber er steht auch auf meiner Kreditkarte. Deshalb ging ich mal davon aus, dass Mastercard - oder meine Bank - die Begriffe Vor- und Nachname wohl sehr weit auslegt und den Doktortitel als Bestandteil selbiger sieht. Kaum setzte ich die Buchstaben D und r vor meinen Namen, gefolgt von einem Punkt und einem Leerzeichen, akzeptierte das System meine Daten als korrekt. Ein Tipp an Mastercard - oder meine Bank: Der korrekte Hinweis würde lauten. "Bitte geben Sie Ihren Namen so ein, wie er auf Ihrer Kreditkarte steht". Das wäre eindeutig und richtig. Aber vermutlich auch zu einfach.
Wer jetzt glaubt, dass das System meine Bestellung jetzt akzeptierte, irrt sich gewaltig. Nein, jetzt sollte ich aus etwa 8 bis 9 Sicherheitsfragen 4 heraussuchen und beantworten, weil diese später verwendet würden, um meine Identität zu überprüfen. Allmählich stieg mein Blutdruck heftig und dem Überlastventil entwich der erste Dampf. Das durfte doch nicht war sein! Was für Informationen wollen die denn noch? Und dieser Unsinn auch noch im Namen vermeintlich zusätzlicher Sicherheit! Warum solche Sicherheitsfragen Unsinn sind? Weil sie nichts nützen! Die meisten dieser Daten sind einer recht großen Anzahl von Menschen bekannt oder sie können im Internet gegoogelt werden. So war eine Sicherheitsfrage "Wie lautet der Mädchenname Ihrer Mutter?". Nun, den kennen eine ganze Menge Menschen, nämlich jeder aus unserer Verwandtschaft. Dazu kommen noch Standesbeamten und diverse Firmen, die meine persönlichen Daten mit dieser vermeintlich sicheren Methode schützen wollen. Auch die Frage "Wie lautet Ihr Spitzname?" ist sehr intelligent gewählt. Tja, der dürfte doch auch wieder einer größeren Menschenmenge bekannt sein, genauso wie der Name meines Chefs oder die Straße, in der ich als Kind gewohnt habe. Im Zweifelsfall findet man ja solche Daten auf Facebook, das ja am liebsten unser ganzes Leben erfasst, weshalb ich dort nur sehr, sehr wenig unterwegs bin und auch praktisch kaum Daten eingebe. Sicherheitsexperten sind sich schon seit längerem darüber einig, dass solche Fragen wenig Schutz bieten, da zu viele Menschen die Antworten kennen oder die Antworten häufig im Internet gefunden werden können. Schützen können diese Sicherheitsfragen nur, wenn man sie mit Unsinn beantwortet, indem man z.B. einen Kennwortgenerator eine zufällige Zeichenfolge generieren lässt und diese als Antwort verwendet. Dann muss man diese Angabe sich aber auch merken oder sicher speichern. Denn sonst hat man sie bei der nächsten Abfrage des Systems nicht mehr parat.
Als ich diese Sicherheitsfragen sah, war es bei mir aus. Ich entschied, dass das Produkt, das ich bestellen wollte, nicht so wichtig war, dass ich diese Bürde auf mich nehmen wollte. Ich klickte mehrfach auf Abbrechen, bis die Bestellung endgültig gelöscht war. Der Händler hat jetzt 149 EUR Umsatz weniger und Mastercard bekommt auch keine anteiligen Prozente an dem geplatzten Kauf. Und ich habe 149 EUR für den Moment gespart. Danke an euch alle, die ihr da so intensiv und ganz uneigennützig drauf hingearbeitet habt.
Übrigens: Mastercard verkauft diesen Krampf als Innovation. Hier nachzulesen: Mastercard SecureCode.
Liebe Verantwortliche von Mastercard, von meiner Bank und von dem Shop von IRIScan sowie liebe Verantwortliche aller anderen Internetshops, die ihr der Meinung seid, uns mit dem SecureCode-System von Mastercard (oder Visa, die etwas Ähnliches bieten) beglücken zu müssen: lasst es bitte sein! Wir Nutzer brauchen das nicht! Wir wollen so etwas Einfaches wie Apple Pay: einmal die Kreditkarte einscannen und dann mit unserem Fingerabdruck zahlen. Schnell, einfach, sicher! Aber bitte nicht so ein Krampf, bei dem ich erst einmal 5 bis 10 Minuten brauche, um mich überhaupt zu registrieren, und das dann obendrein nicht einmal wirklich sicherer ist, sondern nur aufwendiger. Danke!
Netflix: Erste Erfahrungen
Nachdem ich nach einer nahezu endlos erscheinenden Odyssee jetzt Netflix seit etwa 3 Wochen nutzen konnte, ist es Zeit für einen kurzen Bericht über meine Erfahrungen mit diesem Streamingdienst sowie einen kurzen Vergleich mit Watchever.
Gleich nach erfolgreicher Anmeldung fordert Netflix mich auf, ein paar Filme zu bewerten, indem ich einen bis fünf Sterne vergebe. Dabei stellen 5 Sterne die beste Bewertung dar. Aus diesen Bewertungen wird mir Netflix später Filme und Serien präsentieren, die mir auch gefallen könnten. Je mehr Filme und Serien ich bewerte, umso genauer sollen die Vorschläge von Netflix werden. Mein erster Eindruck ist, dass diese Empfehlungen sehr gut funktionieren. Netflix gibt sogar für jede Serie und jeden Film, den ich anklicke, um mich über ihn zu informieren, einen Hinweis darauf, wie gut mir der Film oder die Serie aufgrund meiner bisherigen Bewertungen vermutlich gefallen wird. Auch hier scheint Netflix bislang eine gute Trefferquote zu liefern.
Die Benutzeroberfläche von Netflix gefällt mir von Anfang an. Direkt nach der Eingabe der Login-Daten sieht man eine sehr ausgeräumte Benutzerberfläche (Bild 1; alle hier gezeigten Bilder wurden vom Apple TV abfotografiert, da Screenshots auf einem Mac von Netflix verhindert werden). Auch wenn man tiefer in die Gefilde von Netflix eindringt, bleibt alles schön aufgeräumt und übersichtlich.
In den ersten Tagen sehe ich mich intensiv bei Netflix um, schaue den einen oder anderen Film, beginne die eine oder andere Serie.
Bei den Serien hat Netflix eine Funktion eingebaut, die ich äußert praktisch finde. Am Ende einer Folge wird das laufende Bild etwas verkleinert und rechts oben im Bild erscheinen ein Countdown, der anzeigt, dass in x Sekunden die nächste Folge gestartet wird. Darunter befindet sich ein Bild aus der nächsten Folge sowie die Inhaltsangabe (Bild 2). Breche ich den Vorgang nicht ab, startet nach wenigen Sekunden automatisch die nächste Folge, ohne dass ich die Fernbedienung (am Apple TV) oder die Maus (am iMac) in die Hand nehmen muss. Ein sehr bequemes Feature, das mich leider dazu verleitet, eine Folge nach der nächsten zu schauen.
Positiv fällt mir auch auf, dass ich bei einer Sendung, die sowohl in der synchronisierten Fassung als auch in der Originalsprache vorliegt, nicht vor der Sendung auswählen muss, in welcher Sprache ich diese sehen will. Netflix startet die Sendung einfach in der deutschen Sprache, und ich kann jederzeit am Apple TV die Sprache einer laufenden Sendung ändern, wie es mir beliebt. Bei Watchever ist dies nicht möglich. Dort muss ich mich immer vor dem Ansehen der Sendung entscheiden, in welcher Sprache ich diese sehen will. Habe ich mich am Anfang der Sendung für eine Sprache entschieden, kann ich diese in der laufenden Sendung nicht mehr ändern. Ein klarer Pluspunkt in Sachen Bedienfreundlichkeit für Netflix.
Doch Netflix weist noch weitere Vorteile gegenüber Watchever auf. So wird während des schnellen Vor- und Rücklaufs das Bild der Sendung angezeigt, sodass ich weiß, wo ich mich ungefähr in der jeweiligen Sendung befinde. Bei Watchever wird der Bildschirm einfach schwarz, und ich muss auf gut Glück nach einiger Zeit den Vor- oder Rücklauf stoppen, um zu sehen, ob ich eventuell an der Stelle bin, an die ich wollte.
Eine äußert praktische Funktion, die Watchever leider auch fehlt, ist das Abhaken bereits gesehener Folgen einer Serie. Wenn ich eine Folge komplett gesehen habe, erscheint ein Haken neben dieser Folge. So erkenne ich gegebenenfalls auch nach einer längeren Sehpause direkt an der Episodenliste, welche Folgen ich schon gesehen habe. Und wenn ich eine Folge mittendrin abbreche, zeigt mir Netflix dies auch an (Bild 3).
Einen Nachteil von Netflix möchte ich hier allerdings nicht verschweigen. Netflix ist ein reiner Streamingdienst. Es ist nicht möglich, eine Sendung auf seinem iPad zu speichern, um diese sich z.B. unterwegs anzusehen, wenn man keine Internetverbindung hat. Bei Netflix braucht man zwingend eine Internetverbindung. Sonst tut sich überhaupt nichts. Hier hat Watchever die Nase vorn. Denn Watchever erlaubt das Speichern und Offline-Betrachten von Sendungen.
Ein weiterer Nachteil von Netflix: Das Angebot an Filmen und Serien ist noch recht überschaubar. Das liegt vermutlich an dem erst vor kurzem erfolgten Marktstart in Deutschland und wird sich in Zukunft wohl noch ändern.
Leider kann man ohne den Abschluss eines Abos nicht sehen, welche Filme und Serien Netflix im Angebot hat. Allerdings gibt es von Netflix unabhängige Seiten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das Netflix-Angebot zu erfassen. Eine dieser Seiten ist www.netflixdeutschland.net. Es gibt allerdings keine Garantie, dass die Übersicht vollständig ist.
Netflix hebt sich allerdings über Eigenproduktionen von anderen Streaminganbietern ab. So gibt es die Netflix-Serie "Hemlock Grove" ausschließlich bei Netflix zu sehen.
Ansonsten ist es bei der Auswahl von Filmen und Serien wie bei anderen Streaminganbietern: Neue Filme und Serienstaffeln sucht man vergeblich - mit Ausnahme der Netflix-Eigenproduktionen. Für mich persönlich gibt es genügend Neues bei Netflix zu entdecken, was meinem Geschmack entspricht.
Mein aktuelles Fazit: Ich werde mein Abonnement nach dem kostenlosen Probemonat weiterlaufen lassen und beobachten, wie sich das Angebot bei Netflix weiterentwickelt. Wenn es erwähnenswerte Neuigkeiten gibt, werde ich hier darüber berichten.
Netflix: Das Ende der unendlichen Geschichte (Netflix? - Verflixt! - Is nix! - Teil 9)
Es ist kaum zu glauben! Heute Abend um 19.01 Uhr, als ich mal wieder auf gut Glück versuchte, meine Kontodaten bei Netflix einzugeben, war es so weit: Netflix akzeptierte meine Kontodaten und teilte mir mit, dass ich mich erfolgreich angemeldet habe und nun meinen kostenlosen Probemonat nutzen könne. Damit geht nach 25 Tagen die unendliche Geschichte um Netflix und die Schufa zu Ende.
Ich weiß zwar nicht, was Netflix und Schufa gemacht haben, damit es endlich funktioniert. Es hat sich bislang auch niemand von den beiden Firmen mehr bei mir gemeldet. Aber das ist auch egal. Denn ich "bin jetzt drin".
Es ist schon erstaunlich, was man alles erreichen kann, wenn man hartnäckig ist. Trotzdem hoffe ich, dass die Anmeldung zu einem Dienst nicht immer so aufwändig ist, wie mein Versuch, Kunde bei Netflix zu werden.
Netflix und Schufa: Lösung in Sicht? (Netflix? - Verflixt! - Is nix! - Teil 8)
Lange hat es gedauert. Doch jetzt scheint tatsächlich eine Lösung für das Problem des "Kontonummernchecks" von Netflix bei der Schufa in greifbarer Nähe zu sein, wie mir die Mitarbeiterin der Schufa, die mich eigentlich bereits gestern Nachmittag anrufen wollte, heute mitteilte. Denn - man höre und staune! - die Schufa hat sich mit Netflix in Verbindung gesetzt, um über das Problem zu sprechen und eine Lösung zu finden. Nach über 3 Wochen scheint es mir also gelungen zu sein, dass die Schufa und Netflix miteinander reden, um das Problem zu lösen. Und die Mitarbeiterin der Schufa war zuversichtlich, dass man schnell eine Lösung finden würde. Netflix würde sich diesbezüglich in Kürze mit mir in Verbindung setzen. Und sobald sie Genaueres wisse, werde sie mich auch wieder anrufen.
Warten wir also noch ein bisschen ab und hoffen auf das Beste.
Netflix? - Verflixt! - Is nix! - Teil 7
Eigentlich müsste ich ja diese Serie umbenennen. Denn die größten Probleme scheint die Schufa zu machen, indem sie Firmen wie Netflix Dinge verspricht, die sie nicht halten kann, nämlich zu überprüfen, ob ein Mensch ein bestimmtes Konto hat. Wie schon in früheren Blogeinträgen geschildert, kann die Schufa das nicht. Denn sie hat dafür nie die Voraussetzungen geschaffen. Wie wäre es also mit "Schufa - Denn sie wissen nicht, was sie tun?" Oder "Schufa - Wir schaffen Probleme, die Sie ohne uns nicht hätten"? Oder "Schufa - Qualität finden Sie hier - nicht!"?
Die Schufa schafft es außerdem nicht, Zusagen einzuhalten. Gestern versprach mir ja die Mitarbeiterin der Schufa, mich heute - ungefähr zur selben Zeit wie gestern - wieder anzurufen. Die selbe Zeit kam. Der Anruf der Schufa-Mitarbeiterin kam nicht.
Fortsetzung folgt ...
Netflix? - Verflixt! - Is nix! - Teil 6
Ich bin ja wirklich gespannt, wie viele Teile dieser Fortsetzungsroman noch bekommen wird.
Heute hat sich also die Schufa wieder mit mir in Verbindung gesetzt. Die Mitarbeiterin, die mich anrief, teilte mir am Ende unseres mit 5 Minuten recht kurzen Gesprächs mit, dass sie (jetzt) verstanden habe, was mein Problem sei. Und sie sei davon überzeugt, dass sie mit ihren Kolleg(inn)en eine Lösung dafür finden könne. Sie werde mich morgen um dieselbe Zeit erneut anrufen, hoffentlich bereits mit einer Lösung, mindestens aber mit einem Zwischenbericht. Nun, ich bin gespannt. Das Drama dauert ja erst 3 Wochen. Da ist noch viel Luft nach oben. So manche Seifenoper lief über Jahre.
Netflix? - Verflixt! - Is nix! - Teil 5
Mir kommt die Netflix-Geschichte schon wie die unendliche Geschichte vor. Allerdings kommt jetzt noch das Gefühl dazu, in einer Zeitschleife à la "Und täglich grüßt das Murmeltier" gefangen zu sein. Wie komme ich zu dieser Auffassung?
Nun, wer die ersten vier Teile meines Blogs zu Netflix und Schufa mitverfolgt hat, erinnert sich, dass ich Probleme hatte, dem Callcenter-Mitarbeiter der Schufa mein Problem klarzumachen, weshalb ich eine Beschwerde bezüglich der Korrektheit meiner Daten eingereicht hatte. Tags darauf erreichte mich eine E-Mail, in der man mich bat, der Schufa (m)eine Telefonnummer und ein Zeitfenster mitzuteilen, damit man mit mir telefonischen Kontakt aufnehmen könne, um mein Problem zu klären. Was dann folgte, konnte man in meinen letzten Blogeinträgen lesen.
Zuletzt hatte ich ja gepostet, dass ich eine nichts aussagende E-Mail von der Schufa zurückbekommen hatte. Daraufhin hatte ich der Schufa mitgeteilt, dass diese Antwort überhaupt nichts mit meinem Problem zu tun hat, sondern eine 0-8-15-Aussage aus dem Formelgenerator des Computers sei und ich noch auf das Resultat der technischen Überprüfung der Software warte. Und was kam heute? Die Antwort auf meine Frage? Nein! Die erneute Aufforderung, der Schufa doch bitte (m)eine Telefonnummer und ein Zeitfenster mitzuteilen, zu dem ich erreichbar sei, damit man mit mir telefonischen Kontakt aufnehmen könne. Klingt bekannt? Richtig! Das hatten wir schon am 18. September. 18 Tage später ist die Schufa also wieder auf demselben Stand wie am 18. September. Das ist doch eine klasse Leistung! Und diese Firma will unsere Bonität beurteilen? Mir dreht sich bei diesem Gedanken der Magen um. Wenn die Schufa bezüglich unserer Bonität genauso schlecht arbeitet wie bei meiner Beschwerde, dann gute Nacht Deutschland!
Also werde ich mir heute Abend mal wieder einen Termin überlegen, an dem ein Mitarbeiter der Schufa - oder eine Mitarbeiterin - mich anrufen darf, damit ich zum wiederholten Male das Problem erkläre. Und dann wird sehr wahrscheinlich zum wiederholten Male nichts passieren bei der Schufa.
Netflix? - Verflixt! - Is nix! - Teil 4
Es gibt wieder etwas Neues in der Seifenoper "Netflix und die Schufa".
Wie ja schon berichtet, hatte ich am 19. September ein Telefonat mit einer Schufa-Mitarbeiterin, die mein Problem verstanden hatte. Sie wollte in der Softwareentwicklung eine Überprüfung veranlassen, die feststellen sollte, ob denn die Software korrekt funktioniert und die Kontonummer richtig überprüft. ich sollte dann eine Antwort von der Schufa bekommen. Doch bis zum Dienstag, den 30. September hatte ich nichts von der Schufa gehört. Also fragte ich bei der Schufa per E-Mail nach, wie denn der Stand der technischen Überprüfung sei. Gestern, also am 2. Oktober, erhielt ich die folgende Antwort:
"... vielen Dank für Ihre Mitteilung.
Mit der Bestätigung der Bankverbindung werden die Personendaten gemeinsam mit der Zahlungsverbindung (Bankleitzahl und Kontonummer) abgefragt und somit überprüft, ob die angegebene Zahlungsverbindung sowie die zugehörige Person im SCHUFA Datenbestand vorhanden sind.
Die aktuell zu Ihrer Person gespeicherten Daten können Sie über Ihren persönlichen Zugang zur „SCHUFA-Auskunft online“ einsehen.
Falls Sie noch weitere Fragen haben: Sie erreichen die Mitarbeiter unseres Privatkunden Teams von Montag bis Freitag von 8:00 bis 18:00 Uhr. Bitte rufen Sie einfach die oben genannte SCHUFA-Service-Nummer an. ..."
Ich war verblüfft. Diese Antwort hatte überhaupt nichts mit meiner Anfrage/Beschwerde zu tun. Ich wollte eine Auskunft zu der Überprüfung der Software bei der Schufa. Es hätte geprüft werden sollen, ob die Software korrekt funktioniert, ob diese einen korrekten Datenvergleich der Kontonummer macht oder ob es irgendwo Probleme gibt. Doch nichts! Nur eine Standardantwort aus dem Floskelgenerator der Schufa.
Ich kann nur vermuten, dass die Überprüfung der Software nie angestoßen wurde. Oder wenn sie angestoßen wurde, ging das Ergebnis irgendwo in den Mühlen der Schufa unter. Und meine E-Mail vom 30. September, in der ich nachfragte, wo denn die Antwort auf meine Anfrage/Beschwerde bliebe, schreckte die Callcenter-Mitarbeiter der Schufa hoch, und sie schickten irgendeine Standardantwort, da sie mit meiner E-Mail nichts anfangen konnten.
Wie lautet doch der Slogan der Schufa? "Wir schaffen Vertrauen". Nein, nicht bei mir! Ein derartiges Verhalten schafft kein Vertrauen.
Wer im Internet recherchiert und mal "Netflix Probleme mit Schufa" eingibt, wird übrigens schnell fündig und stellt fest, dass ich nicht der einzige bin, der Probleme mit der Schufa hat. Offensichtlich hat die Schufa ein Problem, das sich wie folgt darstellt: Sie bietet einen Service namens "Kontonummerncheck" an. Diesen nutzt offensichtlich Netflix, um die Daten eines Bankkontos überprüfen zu lassen. Doch die Schufa ist gar nicht in der Lage, diesen Dienst fehlerfrei und für ganz Deutschland anzubieten. Denn dazu müssten alle Banken, ja wirklich alle Banken, ihre Daten an die Schufa liefern. Nur dann könnte dieser Dienst überhaupt einmal theoretisch funktionieren.
Wie sich durch den Start von Netflix herausstellte, arbeiten aber gar nicht alle Banken mit der Schufa zusammen. So übertragen etliche Sparkassen nicht die Bankkontodaten ihrer Kunden an die Schufa. Damit wird der "Kontonummerncheck" der Schufa wertlos. Die Schufa kann also gar nicht die Frage beantworten, ob die Kontodaten korrekt sind. Sie kann nur Auskunft darüber geben, ob die Schufa die Kontodaten in ihrem System gespeichert hat. Das ist aber eine ganz andere Aussage und hilft Firmen wie Netflix nicht weiter. Denn Netflix will ja nicht wissen, ob die Schufa Daten über den potenziellen Netflix-Kunden gespeichert hat. Nein, Netflix will wissen, ob die Daten korrekt sind. Hat nun die Schufa keine Bankkontodaten zu dem angefragten Kunden gespeichert, so heißt das noch lange nicht, dass die Kontodaten falsch sind, das Konto oder der Kunde nicht existieren. Nein, es heißt nur, dass der Dienst "Kontonummerncheck" den falschen Namen trägt und gar nicht leisten kann, was er zu versprechen scheint. Und bei Netflix scheint man das nicht verstanden zu haben. Sonst würde man dieses Verfahren nicht benutzen.
Fazit: Die Schufa meint zwar, ein tolles Unternehmen zu sein. Doch dieses Unternehmen hat viele Schwächen. Es bietet einen Dienst an, der überhaupt nicht funktionieren kann. Denn die Schufa hat eben nicht die Kontodaten von jedem Bankkunden in Deutschland gespeichert. Und bei der Abfrage müssen die Kundendaten genau so angegeben werden, wie die Schufa sie gespeichert hat. Darin liegt ein weiteres Problem. Denn der normale Kunde weiß z.B. gar nicht, wie die Schufa seine Daten gespeichert hat. Nur weil ich Onlinekunde bei der Schufa bin, kann ich nachschauen, wie meine Daten bei der Schufa gespeichert sind. Und da überrascht es, dass die Schufa auch heute noch nicht in der Lage zu sein scheint, mit deutschen Umlauten umzugehen. Denn mein Wohnort ist dort als "Muenchen" gespeichert und nicht als "München", wie die heutige allgemeine deutsche Schreibweise dieses Ortes ist. Und ratet mal, wie ich München bei Netflix angegeben habe. Genauso kommt es auch auf die richtige Schreibweise des Straßennamens an. "Ampfingstr." und "Ampfingstraße" sind für die Post völlig identisch. Für einen Computer sind das zwei unterschiedliche Straßen. Denn er vergleicht Buchstabe für Buchstabe, ob die Zeichenfolgen identisch sind. Man kann das nur umgehen, wenn der Computer von einem intelligenten Softwareentwickler programmiert wird, der sich dieser Problematik bewusst ist und seine Software so anpasst, dass sie mit diesem Problem umgehen kann. Ansonsten muss der Kunde erneut wissen, ob die Schufa seine Straße als "Ampfingstr." oder als "Ampfingstraße" gespeichert hat. Und genauso interessant wäre es zu wissen, ob ein eventuell vorhandener (Doktor-)Titel aus Sicht der Schufa zum Namen gehört. Wenn er dazugehört, muss der Kunde wissen, wie und wo er ihn eingeben soll, da z.B. Netflix nur je ein Feld für den Vornamen und den Nachnamen anbietet, aber keinen für einen eventuell geführten Titel. Viele Fragen, die nur die Schufa beantworten könnte. Aber sie tut es nicht.
Im Moment gehe ich davon aus, dass es mir in absehbarer Zeit nicht möglich sein wird, mich bei Netflix erfolgreich anzumelden, solange ich will, dass die (späteren) Kosten für mein Abonnement per Lastschrifteinzug erfolgen. Denn dazu müsste Netflix wohl ein anderes Verifikationsverfahren als das der Schufa verwenden. Denn das der Schufa funktioniert ganz offensichtlich für eine Reihe von Banken und/oder Kunden nicht. Oder die Schufa müsste aufwachen und ihren "Kontonummerncheck" anpassen. Aber das wird wohl nicht passieren. Nicht nach der Antwort, die ich von der Schufa auf meine Anfrage/Beschwerde bekommen habe.
Ich habe einen neuen Slogan für die Schufa: "Schufa - wir verhindern Geschäftsbeziehungen".
Netflix? - Verflixt! - Is nix! - Teil 3
Mittlerweile ist es 14 Tage her, dass ich bei Netflix zum ersten Mal das Problem gemeldet habe, dass meine Bankdaten abgelehnt werden. Seitdem habe ich täglich einmal versucht, meine Bankdaten erneut erfolgreich an Netflix zu übermitteln, und gehofft, dass die Schufa-Abfrage endlich erfolgreich verläuft. Doch ohne jede Chance! Meine Daten werden nach wie vor als fehlerhaft abgewiesen. Da bleibt die Frage, wie es Dutzende von Firmen schaffen, erfolgreich Lastschriften von meinem Konto einzuziehen.
Heute Abend habe ich dann wieder Netflix angerufen, um herauszufinden, wie denn der Stand ist.
Große Überraschung! Die Dame, die ich heute am Telefon hatte, bestritt heftig, dass ca. 20 % aller potenziellen Netflix-Kunden, die per Lastschrift zahlen wollten, dasselbe Problem hätten wie ich. Hm, wurden da die Mitarbeiter nachgeschult, dass sie solche Informationen nicht mehr an Kunden geben dürfen?
Weiterhelfen konnte mir die Dame natürlich auch nicht. Aber ich erfuhr, dass Netflix eine Abfrage stellt, mit der sie 0,00 EUR von meinem Konto einziehen wollen. Die Schufa meldet dann angeblich zurück, dass ich oder das Konto nicht existieren. Hm, wie war doch der alte Spruch? Ich schreibe (diesen Blog), also bin ich. Oder so ähnlich. Und mein Konto weist, wie gerade bereits erwähnt, viele erfolgreiche Lastschrifteinzüge auf. Also sollte wohl auch mein Konto existieren. Ganz wichtig: Auch mein Arbeitgeber schafft es immer erfolgreich, mein Gehalt auf mein angeblich nicht existierendes Konto zu überweisen. Bin ich froh, dass die Schufa nicht an der Überweisung meines Gehaltes beteiligt ist. Ich wäre vermutlich schon längst in der Privatinsolvenz, weil mein Gehalt nie ankäme.
Gerade kommt mir in den Sinn, warum eigentlich Netflix bei der Schufa meldet, dass sie 0,00 EUR von meinem Konto einziehen wollen. Sollten sie das nicht meiner Bank mitteilen? Zumindest machen das andere Firmen so. Die fragen bei meiner Bank nach, ob das Konto existiert. Je länger dieses Problem anhält, umso kurioser werden die Auskünfte, die ich erhalte.
Jetzt bleibt also die Frage, ob Netflix eine falsche Anfrage stellt oder ob die Schufa ein Problem mit ihrer eigenen Software hat. Von der Schufa habe ich übrigens auch noch keine Rückmeldung, wie denn die Untersuchung des von mir gemeldeten Problems ausgegangen ist, ob man z.B. einen Fehler im System gefunden hat.
Ich bin wirklich gespannt, wie das weitergeht und ob ich jemals meinen kostenlosen Probemonat bei Netflix beginnen kann. Kann es für Netflix und Schufa noch peinlicher werden? Ich fürchte ja.
Netflix? - Verflixt! - Is nix! - Teil 2
Nachdem ich die letzten Tage viel beschäftigt war, u.a. damit herauszufinden, was denn nun falsch läuft bei der Bearbeitung meiner Bankdaten bei Netflix, gab es keine Neuigkeiten zu diesem Thema. Das hole ich jetzt nach.
17. September 2014
Ein Tag nach dem Beginn des Ärgers mit der Anmeldung zu Netflix und dem Problem, dass angeblich meine Bankdaten falsch sind.
Die 24-Stunden-Sperre ist abgelaufen. Ich versuche erneut, meine Bankdaten erfolgreich bei Netflix zu hinterlegen. Niklas hatte ja gestern ein Ticket aufgemacht und sein US-amerikanischer Kollege war ja schon während unseres Telefonats fleißig dabei, den Fehler zu suchen und ihn zu beseitigen. 24 Stunden später sollte man ja schon erste Erfolge sehen. Eigentlich erwarte ich sogar eine Lösung.
Doch meine Hoffnung soll enttäuscht werden. Nach der Eingabe meiner IBAN und dem Abschicken selbiger holt mich die mir schon seit gestern bekannte Fehlermeldung wieder auf den Boden der Tatsachen zurück: "Ihre Daten konnten nicht verifiziert werden. Bitte korrigieren Sie Ihre Daten oder wenden Sie sich an Ihre Bank."
Also rufe ich wieder bei Netflix an, um zu erfahren, was da los ist und warum ich mich immer noch nicht mit meiner IBAN anmelden kann.
Dieses Mal habe ich Markus am Telefon. Dieser versucht mir zu erklären, dass ich bei der Eingabe meiner Adresse aufpassen muss. Ampfingstraße und Ampfingstr. sind nicht dasselbe und können zu einer Abweisung führen. Mich haut es fast um. Wie gut, dass ich sitze. Da will man mir wirklich erzählen, dass die Softwareentwickler von Netflix so etwas nicht berücksichtigen? Wenn es also angeblich so genau auf die exakte Schreibweise der Adresse ankommt, warum macht man dann auf der Netflix-Seite nicht genaue Vorgaben, wie man eine Straßenbezeichnung in deren System eingeben muss, damit es funktioniert? Aber ich glaube ja nicht wirklich an diesen Unsinn. Denn andere Firmen bekommen es ja hin. Ich fürchte, Markus ist einfach hilflos und weiß nicht weiter.
Markus weiß wirklich nicht weiter und macht daher ein Ticket auf. Moment? Ein neues Ticket? Es gibt doch schon eins von gestern? Was ist denn damit passiert? Na ja, kann ja nicht schaden, wenn da mehr Techniker und Softwareentwickler von Netflix an dem Problem arbeiten.
Markus gibt mir noch den Hinweis, dass ich ja eine andere Zahlungsart versuchen könne. Zum Beispiel eine Kreditkarte. Da erfolge ja keine Abfrage, weil alle Daten auf der Karte gespeichert seien. Ich bin perplex! Die Daten sind auf meiner Kreditkarte gespeichert? Mag ja sein. Aber meine Kreditkarte befindet sich in meiner Brieftasche. Wie kommt bitte Netflix physisch an meine Kreditkarte? Ich blicke nicht durch. Oder blickt Markus nicht durch? Egal!
Ich frage Markus, warum Netflix überhaupt schon meine Zahlungsdaten haben will. Schließlich ist der erste (Probe-)Monat doch kostenlos. (Aber definitiv nicht umsonst, wie man daran sieht, welchen Aufwand ich treiben muss, um überhaupt in den Genuss dieses kostenloses Probemonats kommen zu können.) Markus erklärt mir, dass dies aus Sicherheitsgründen geschehe. Hm, Sicherheitsgründe? Dann sind www.lynda.com und www.squarespace.com also unsicher(er), weil diese es schaffen, die Probezeiträume auch ohne Zahlungsdaten zu meistern? Ich bin schon wieder verblüfft, ob dieser genialen Logik, die sich mir erneut nicht erschließt. Das liegt vielleicht daran, dass ich nicht bei Netflix arbeite.
Markus ergänzt, dass ja nach dem Probemonat der kostenpflichtige Zeitraum beginnt. Ich lehne dieses Argument ab. Denn das gilt auch für www.lynda.com und www.squarespace.com. Die kriegen da ja auch hin, die Nutzung ihrer Dienste zu blocken, wenn der Kunde keine Zahlungsdaten hinterlegt hat, bevor der kostenlose Zeitraum abläuft. Das sollte also auch Netflix können. Außerdem erkläre ich Markus, dass ich absolut sicher bin, dass mir Netflix ruckzuck den Zugang zu ihrem Dienst sperren könne und würde, sollte ich später - im bezahlten Zeitraum - mal nicht pünktlich zahlen. Also könnten sie das genauso am Ende des Probemonats machen, wenn ich bis dahin keine Zahlungsdaten eingegeben habe. Darauf kann Markus nichts erwidern. Wie auch? Genau wie Niklas ist er ein armes Schwein im Callcenter von Netflix, das sich mit unzufriedenen Kunden herumschlagen darf und diese vertrösten muss. Denn er kann nichts entscheiden, darf niemanden zu den Verantwortlichen durchstellen, sondern muss sich ruhig und geduldig die Beschwerden der (potenziellen) Kunden anhören und ihnen immer mehr von diesen dämlichen Ausreden vorlesen, die ihm sein Computer ausspuckt.
Markus macht also das Ticket auf, und ich lege auf. Hat ja im Moment keinen Zweck mit Markus weiterzureden. Führt zu nichts.
Danach rufe ich die Schufa an. Ich will wissen, wie genau die Anfrage von Netflix aussieht, welche Daten Netflix überträgt, mit welchen Daten die Schufa diese abgleicht und was die Schufa als Ergebnis ihrer Prüfung an Netflix zurückmeldet und warum. Ich bin zwar Onlinekunde bei der Schufa. Aber dort sehe ich nur, dass Netflix eine "Rückfrage" mehrfach gestellt hat, aber ich sehe nicht, ob diese erfolgreich war oder nicht, geschweige denn, welche Daten übertragen wurden. Genau das muss ich aber wissen, um den Fehler überhaupt einmal eingrenzen zu können bzw. eventuell eine der beiden Firmen als Ursache für das Problem ausschließen zu können.
Der Mitarbeiter der Schufa hat keinerlei Ahnung von deren System. Null Komma Null. Das Einzige, das wir gemeinsam finden, ist die Kontonummer, die meine Bank an die Schufa übermittelt hat. Und die sieht komisch aus. Sagen wir mal, meine Kontonummer lautete 12345678. Bei der Schufa steht dort 0000-012345678. Die letzten 8 Ziffern stimmen. Aber der Rest? Wo kommt der denn her? Was hat der da zu suchen? Wenn Netflix meine Kontonummer 12345678 an die Schufa schickt (oder 0012345678, weil Kontonummern in einer IBAN in Deutschland zwingend zehnstellig sein müssen), und die Software der Schufa einfach dümmlich die zwei Zahlen 0012345678 und 0000-012345678 vergleicht, dann kann das nur zu einem Fehler führen. Das versuche ich dem Mitarbeiter der Schufa klarzumachen. Doch er versteht mich nicht, hat keine Ahnung von Technik und Programmierung, geschweige denn von API-Definitionen und ähnlichem. Er erzählt mir stattdessen, dass meine Bank voll verantwortlich für die Kontonummer ist, die bei der Schufa gespeichert ist. Es ist doch immer wieder gut, wenn man die Schuld auf andere abschieben kann. Ich erkläre dem Mann, dass doch aber die Schufa eine Dienstleistung zur Verfügung stellt, mit der sie die Kontonummern von Kunden überprüfen will. Dann muss sie zum einen für die Anfragenden (hier: Netflix) genau definieren, wie die Anfrage gestellt werden muss, wie z.B. die Kontonummer aussehen muss (hier ist es wohl die IBAN). Und sie muss den Banken Vorgaben machen, wie diese die Kontonummer zu übermitteln haben. Denn nur dann ist überhaupt ein Vergleich dieser Daten möglich. Aber, ich muss mich leider wiederholen, davon versteht der Mitarbeiter der Schufa so überhaupt nichts. Egal, wie sehr ich mich abmühe, mich verständlich zu machen, ich scheitere.
Also greife ich zu einem Trick. Ich weiß, dass ich ein Recht darauf habe, falsche Daten, die die Schufa über mich gespeichert hat, korrigieren zu lassen. Also behaupte ich, dass die Kontonummer, welche die Schufa gespeichert hat, falsch ist. Meine Kontonummer lautet 12345678 und nicht 0000-012345678 und verlange die Korrektur. Der Schufa-Mitarbeiter erklärt mir, dass die Schufa das nicht ändern kann, sondern das die Bank machen müsse. Er nehme aber mal (m)eine Beschwerde auf.
Für heute gebe ich nach einer noch einmal von meiner Seite aus heftiger werdenden Diskussion auf und erlaube dem Schufa-Mitarbeiter meine Beschwerde aufzunehmen. Ich habe keine Ahnung, was er da eintragen wird, da er ja gar nicht verstanden hat, was das Problem ist und was ich will. Es kann also lustig werden, falls er tatsächlich eine Beschwerde aufmacht und jemand bei der Schufa versuchen sollte, diese zu bearbeiten.
Ein Gutes hat diese ganze Theater allerdings: Ich lerne eine ganze Menge über die Schufa und meine Daten dort und wie seriös und gut doch dieses Unternehmen arbeitet, das über unser aller Bonität entscheidet. Plötzlich läuft mir ein eisiger Schauer über den Rücken! Diesen Gedanken denke ich besser nicht weiter. Sonst kriege ich schlaflose Nächte. Verdrängen wir also diesen Gedanken lieber.
18. September 2014
So, zurzeit sind ja noch drei potenzielle Übeltäter im Spiel, die verhindern, dass meine Bankdaten verifiziert und danach bei Netflix gespeichert werden können: Netflix, die Schufa und meine Bank. Ich beschließe, meine Bank heute Morgen als möglichen Übeltäter auszuschließen und rufe dort an. Ich erkläre mein Problem und will wissen, ob meine Bank meine Kontonummer in diesem merkwürdigen Format übermittelt hat und ob das richtig sei. Am Telefon kann man mir nur bedingt weiterhelfen. Und wenn die "Kontonummer" fehlerhaft bei der Schufa gespeichert sei, dann könne die Änderung nur durch meinen persönlichen Kundenbetreuer bei der Bank erfolgen. Ich erfahre, dass dieser zurzeit noch einen Termin hat, aber in einer viertel Stunde wieder frei ist. Prima! So lange brauche ich auch ungefähr zur Fuß zur Bank. Ich schnappe mir meinen Schufa-Ausdruck und marschiere zur Bank.
Mein Kundenbetreuer hört mir aufmerksam zu, schaut sich meine Unterlagen an, schaut in sein System und stellt fest, dass die Bank tatsächlich diese Nummer übermittelt hat, dass sie aber auch ein bisschen mehr als meine Kontonummer ist. Da sind noch andere Dinge reinkodiert wie z.B. der Ort oder die Filiale. Aber so würden alle Kontonummern von ihnen an die Schufa übermittelt. Wir beschließen, dass mein Kundenbetreuer eine Abfrage bei der Schufa macht, damit wir sehen, was dann passiert und zurückgeliefert wird. Er schickt die Abfrage ab und bekommt sofort einen entsprechenden Auszug, aus dem z.B. mein Bankenscore hervorgeht. Ich sehe auch, welche Anschrift zurückgemeldet wird und welche Konten. Hier ist alles in Ordnung. Keine Fehlermeldung!
Mein Kundenbetreuer gibt sich wirklich Mühe und ruft eine Kollegin an, die Erfahrung mit der Schufa hat. Diese teilt ihm mit, ich solle eine kostenlose Schufa-Auskunft nach § 34 BDSG einholen. Mein Kundenbetreuer schüttelt den Kopf. BDSG? Bundesdatenschutzgesetz, erkläre ich. Mit solchen juristischen Abkürzungen kenne ich mich als Betriebsrat aus. Die Kollegin erklärt uns, dass die Auskunft nach § 34 BDSG ausführlicher ist als die Information, welche die Schufa online zur Verfügung stellt. So sollen auch die Ergebnisse der Abfragen enthalten sein. Hm, so etwas in der Art könnte tatsächlich weiterhelfen.
Zusammen mit meinem Kundenbetreuer füllen wir den Antrag aus, den uns seine Kollegin zugeschickt hat. Die Bank wird ihn in meinem Namen an die Schufa schicken. Wir vermuten, dass ich eventuell in einer Woche eine Antwort haben werde.
Später am Tag probiere ich dann wieder, meine Kontodaten erfolgreich bei Netflix zu hinterlegen. Natürlich funktioniert immer noch nichts. Also rufe ich wieder dort an. Wieder ein neuer Mitarbeiter, dem ich alle noch mal erkläre. Und leider habe ich seinen Namen über die letzten Tage vergessen. Natürlich kann mir auch dieser Mitarbeiter nicht weiterhelfen. Er kann das Ganze nur noch einmal eskalieren.
Er fragt aber noch mal in der Technik nach und bittet mich, am Telefon zu bleiben. Mache ich doch gerne. Ich muss ja nichts für den Anruf bezahlen. Nach einigen Minuten meldet sich der Mitarbeiter zurück und erklärt mir, dass er gerade erfahren hat, dass 20 % aller Kunden, welche mittels Bankeinzug bezahlen wollen, vom System abgelehnt werden, weil die Daten fehlerhaft sind. Wie schon am Vortag bin ich froh, dass ich gerade sitze. Ansonsten läge ich jetzt wohl am Boden. Bei 20 % aller Kunden, die per Bankeinzug zahlen wollen, sollen die Bankdaten entweder immer von den Kunden wiederholt falsch eingegeben werden oder von den Banken falsch an die Schufa übermittelt worden oder dort falsch gespeichert worden sein? Ich kann es nicht glauben. Das klingt so unwahrscheinlich wie einen Sechser im Lotto zu haben. Aber andererseits: Manch einer schafft 6 Richtige. Trotzdem, das klingt so etwas von unwahrscheinlich.
Da natürlich auch dieser Mitarbeiter in den Fesseln seiner Arbeitsanweisungen und mangelnden Entscheidungsfreiheiten steckt (eigentlich darf er gar nichts entscheiden), wird das Thema nur noch einmal eskaliert, was wohl heißt, es wird zusätzlicher Text in mein(e) Ticket(s) aufgenommen. Ich zweifle aber daran, dass irgendetwas passieren wird oder dass es irgendjemanden bei Netflix wirklich ernsthaft interessiert.
Während ich mit Netflix telefonierte, bekam ich eine E-Mail. Die Schufa meldet den Stand meiner Beschwerde zurück. Das ging aber fix! Das Schreiben bittet mich, ihnen eine Telefonnummer und ein Zeitfenster mitzuteilen, zu dem ich erreichbar bin. Man möchte sich gerne zur Klärung meiner Beschwerde persönlich mit mir in Verbindung setzen. Das höre ich gerne. Ich gebe meine Handynummer und für Freitag (19. September) zwei Zeitfenster an. Ich bin gespannt, was mich am nächsten Tag erwarten wird. Werden wir der Lösung des Problems einen Schritt näher kommen oder werde ich wieder nur Ausreden und Plattitüden hören?
19. September 2014
Während ich auf den Anruf der Schufa warte, überprüfe ich mal wieder, ob das Problem mit meiner IBAN eventuell bei Netflix schon gelöst wurde und gebe erneut meine Kontodaten dort ein. Es erscheint die Fehlermeldung, die ich mittlerweile auswendig kann. Also noch kein Fortschritt.
Dafür kenne ich jetzt das Sicherheitssystem von Netflix ganz gut. Hier die Regeln für den Leser, den sie interessieren.
- Nach 4 Fehleingaben wird die Möglichkeit, die Kontoeindaten einzugeben oder eine alternative Bezahlmöglichkeit auszuwählen, von Netflix für 24 Stunden gesperrt. Nach Ablauf der 24 Stunden sind wieder 3 Fehlversuche möglich. Der vierte sperrt wieder die Möglichkeit der Dateneingabe für ein Bezahlsystem.
- Wartet man nach einer Fehleingabe 24 Stunden lang, so hat das keinerlei Auswirkungen aufs System. Egal wie lange man zwischen zwei Fehleingaben wartet, das System von Netflix sperrt knallhart nach der 4. Fehleingabe die Eingabe der Kontodaten.
Mal sehen, was ich noch alles über Netflix herausfinde, ehe der Fehler behoben ist.
Am Nachmittag ruft eine Dame von der Schufa an. Sie wolle mit mir über mein Problem sprechen. Allerdings wisse sie nicht, was mein Problem eigentlich sei. Der Kollege habe dazu nichts im System hinterlegt. Hm, hatte ich das nicht schon vermutet? Stimmt! Also erkläre ich der Kollegin mein Problem. Im Gegensatz zu ihrem Kollegen scheint sie über technisches Wissen zu verfügen und mir folgen zu können. Dadurch dauert das Gespräch nur wenige Minuten. Im Rahmen dieses Gesprächs erfahre ich, dass Netflix offensichtlich die richtige Kontonummer übermittelt hat. Im Gegensatz zu ihrem Kollegen kann diese Mitarbeiterin offensichtlich die Daten im System einsehen. Sie liest mir die angefragte Kontonummer vor. Und diese stimmt mit meiner Kontonummer zu 100 Prozent überein. Daran kann es also nicht liegen.
Die Schufa-Mitarbeiterin versteht auch die Problematik der unterschiedlich abgespeicherten Kontonummern und wird sich jetzt an die Softwareabteilung wenden und das Problem dort adressieren. Sie könne aber nicht garantieren, dass man heute schon eine Lösung finde. Und dann sei ja Wochenende. Aber ich werde auf jeden Fall wieder von der Schufa hören. Nun gut, warten wir mal ab.
Ich überlege, ob ich bei Netflix anrufen und ihnen diesen Stand mitteilen soll. Vielleicht schubse ich ja damit deren Techniker auf die richtige Spur. Und vielleicht hat Netflix auch die Möglichkeit, einen gewissen Druck auf die Schufa auszuüben, um den Prozess zu beschleunigen.
Nach einiger Überlegung beschließe ich, Netflix anzurufen. 15 Minuten lang unterhalte ich mich mit einem Mitarbeiter von Netflix. Dieser scheint ganz glücklich über meine Vorarbeit zu sein, schreibt fleißig mit, welche mögliche Problemursache ich entdeckt habe. Er werde dies umgehend an die Technikabteilung weitergeben. Netflix hatte übrigens auch schon die Schufa im Verdacht. Man habe die Schufa kontaktiert, und diese habe eine Prüfung zugesagt.
Nun bin ich gespannt, wie es weitergeht. Am Wochenende wird sich sicherlich nicht viel tun. Also schauen wir mal, was die neue Woche bringen wird.
Netflix? - Verflixt! - Is nix!
Heute Morgen um 6.45 Uhr flatterte mir bereits eine E-Mail von Netflix ins Haus, die besagte, dass Netflix jetzt in Deutschland gestartet ist und ich ab sofort doch diesen tollen Dienst abonnieren kann. Na ja, so eilig habe ich es eigentlich nicht.
Im Laufe des Tages packt mich dann doch die Neugier. Also einfach mal auf die Homepage von Netflix gesurft, um herauszufinden, was sie denn so im Angebot haben. Die erste Enttäuschung! Netflix verrät nichts auf seiner Homepage. Informationen gibt man nur gegen ein paar persönliche Daten inklusive Finanzinformation frei. Sprich: Ich soll gefälligst ein Benutzerkonto anlegen, ehe man mir mitteilt, was für Serien und Filme sie denn so im Angebot haben.
In Ordnung, gebe ich der Erpressung, ähm, Aufforderung nach und lege ein Benutzerkonto an. Der erste Monat ist ja schließlich kostenlos.
Also meine E-Mail eingetippt, mir von 1Password ein schönes, kompliziertes, nur sehr schwer zu knackendes Kennwort generieren lassen und ins Formular eingegeben. Damit ist die erste Hürde gemeistert. Doch Netflix ist sich offensichtlich bewusst, dass man die Messlatte nicht auf diesem niedrigen Niveau liegen lassen darf. Obwohl der erste Monat kostenlos ist, will Netflix schon meine Finanzdaten: entweder meine Kreditkarte oder meine IBAN, damit sie von meinem Girokonto abbuchen können, oder meine Paypal-Daten. Warum man für einen kostenlosen Probemonat bereits meine Finanzdaten benötigt, erschließt sich mir nicht. Andere Firmen wie z.B. lynda.com oder squarespace.com kommen bei ihren Probeaktionen immer ohne meine Finanzdaten aus. Darum verstehe ich nicht, warum das bei Netflix nicht auch geht. Na ja, ich habe da schon eine Idee, aber die ist nicht schmeichelhaft für Firmen wie Netflix und Co. Da ich also ohne Eingabe von Finanzdaten nicht weiterkomme, beiße ich in den sauren Apfel und überlege mir, welche Zahlungsart ich denn bevorzuge.
Nun ja, Paypal benutze ich immer nur im absoluten Notfall, im Rechtsdeutsch würde man wohl sagen: wenn man mich dazu nötigt. Kreditkarte ist auch nicht mein Lieblingszahlungsmittel, aber IBAN gefällt mir. Also Vor- und Nachname eingetragen, Straße, Hausnummer, Postleitzahl und Wohnort. Dann die EC-Karte gezückt und die IBAN sorgfältig abgetippt. So fertig! Um Tippfehler zu vermeiden, vergleiche ich noch einmal Ziffer für Ziffer meine IBAN mit meiner Eingabe. 100 % Übereinstimmung! Aber nach der alten Physikerregel "Einmal ist kein mal, zweimal ist immer" beschließe ich, alles noch einmal zu überprüfen. Wieder meldet mein Gehirn: 100 % Übereinstimmung! Also gut, jetzt noch das Kleingedruckte lesen (dazu später mehr) und dann das Formular abschicken.
Hoppla! Ich habe mich wohl doch vertippt. Das System meldet, dass die Überprüfung meiner Daten fehlgeschlagen ist und ich doch die Daten erneut eingeben oder mich an meine Bank wenden solle. Hm, also alle Daten außer Vor- und Nachnamen erneut eingeben. Denn diese beide Daten hatte sich der Computer gemerkt. Erneut die IBAN Ziffer für Ziffer prüfen. Dieses Mal sogar dreimal. Jedes Mal lautet die Diagnose: 100 % Übereinstimmung! Kein Fehler! Also erneut das Formular absenden.
Während ich die Daten erneut eingegeben habe, hatte sich bereits die Schufa per SMS gemeldet. Netflix hat eine Abfrage gestartet. Ja, das hatte ich im Kleingedruckten gelesen. Netflix prüft meine Daten bei der Schufa ab, macht aber angeblich keine Bonitätsabfrage. Das hatte mich schon gewundert.
Was mich jetzt schon fast nicht mehr wundert, ist die Fehlermeldung auf dem Bildschirm meines iPads: Die eingegebenen Daten konnten nicht verifiziert werden. Geben Sie die korrekten Daten ein oder wenden Sie sich an Ihre Bank.
Bevor ich meine Daten erneut eingebe, schaue ich bei der Schufa nach, was Netflix da abgefragt hatte. Aber mehr als "Rückfrage" als Grund verrät mir die Schufa nicht. Das hilft auch nicht weiter. Eine zweite SMS informiert mich, dass die Schufa eine weitere Anfrage von Netflix erhalten hat.
Also alle Daten jetzt erneut eingegeben, vielfach überprüft und erneut abgeschickt. Wieder erhalte ich dieselbe Fehlermeldung. Aber ich bin ja stur. Auf ein Neues! Dieses Mal generiert Netflix eine neue Fehlermeldung: Ihre Anfrage konnte nicht bearbeitet werden; bitte versuchen Sie es später erneut. Darüber, was später bedeutet, schweigt sich Netflix aus.
Also auf der Homepage von Netflix nach einer Telefonnummer gesucht, um dort anzurufen. Schön, es gibt eine 0800-Nummer. Die ist für mich kostenlos, kostet aber den Angerufenen Geld, besonders wenn ich vom Handy aus anrufe. Das freut mich.
Da ich aber mit Callcentern schon jahrelange Erfahrung habe, weiß ich, dass man mich als Erstes an meine Bank verweisen wird. Dort wird die Ursache all meiner Probleme liegen. Hat doch der Computer immer wieder behauptet. Und darum muss es wahr sein. Ich glaube es zwar nicht. Aber damit ich nicht gleich aus dem Callcenter gekickt werde, spiele ich das Spiel des Computers sicherheitshalber mit und rufe meine Bank an. Dort wird mir bestätigt, dass meine EC-Karte und meine Kreditkarte in Ordnung und freigeschaltet sind. Weit und breit keine Sperre in Sicht - und auch keine Anfrage von Netflix in den Computersystemen der Bank. Die Kundenbetreuerin muss grinsen, als ich ihr erzähle, warum ich anrufe und all diese Punkte abfrage. Weiß sie vielleicht mehr?
Jetzt rufe ich bei Netflix an. Ein junger Mann namens Niklas begrüßt mich. Ich erkläre ihm mein Problem und weise ihn gleich daraufhin, dass meine IBAN richtig ist, dass meine EC-Karte freigeschaltet ist und dass meine Bank mir all das bestätigt hat. Aus seiner Reaktion merke ich, dass der erste Punkt an mich geht. Denn die Luft auf seiner Seite ist raus. Genau das hatte er mir wohl als Erstes sagen wollen. Ist ja auch die einfachste Lösung, wenn man es auf die Bank schieben kann. Jetzt muss er in seinen Computer gucken. Denn nur der hat ja die glücklich machenden Antworten. Nur der darf ja entscheiden, was Niklas mir als nächstes sagt. Ja, es könnte da vielleicht Probleme bei der Schufaabfrage geben. Genial! Wieder jemand, auf den Netflix die Schuld für das eigene Versagen abschieben kann. Ich widerspreche heftig, dass die Schufa für den Murks verantwortlich sein soll, weise darauf hin, dass mich die Schufa bereits über die Netflix-Abfragen informiert hat. Ja, meint Niklas, vielleicht seien meine Bankdaten bei der Schufa falsch. Hm, ich frage mich, warum man die Schufa nach meinen Bankdaten fragt. Ich frage ja auch nicht meinen Bäcker, ob der Metzger nebenan Kaminwurzen hat. Netflix würde das vermutlich tun und sich dann wundern, dass der Bäcker das nicht weiß. Ich behaupte jedenfalls, dass meine Schufa-Daten 1a gepflegt und richtig sind. Hm, meint Niklas, bei welcher Bank ich denn mein Konto habe; vielleicht arbeite die ja nicht mit der Schufa zusammen. Jetzt bin ich platt. Ich weiß nicht, ob ich mich vor Lachen auf dem Boden hin und her rollen oder ob ich einen Schrei- und Weinkrampf bekommen soll. Hat Niklas das wirklich gesagt? Kann es das tatsächlich geben? Eine Bank, die nicht mit der Schufa zusammenarbeitet? Ich fasse mich wieder und erkläre Niklas, dass meine Bank sehr wohl mit der Schufa zusammenarbeitet, dass ich erst im Dezember 2013 dort mein Girokonto eröffnet habe und dass die Schufa auch zwei Bonitätsanfragen meiner Bank für den Dezember 2013 aufweist. Treffer! Versenkt! Wieder habe ich einen Dritten, auf den Netflix die Schuld für das eigene Versagen hätte abwälzen können, aus dem Spiel genommen. Mal sehen, wie es weitergeht.
Niklas bittet mich, in der Leitung zu bleiben, um Rückfrage mit einem Kollegen halten zu können. Ok. Er spielt mir dann mal Musik ein. Hm, das hätte er besser nicht getan. Dieses Gedüdel geht mir auf die Nerven. Also mal etwas ablenken. Schnell noch mal die Schufa online aufgerufen und geprüft, ob meine Daten dort tatsächlich korrekt sind, ob dort tatsächlich meine Bankdaten hinterlegt sind. Ok. Passt alles. Die Schufa hat meine Adresse und meine Bankddaten absolut korrekt gespeichert. Das Ergebnis der Netflix-Abfrage kann also nur positiv gewesen sein.
Die Musik dudelt weiter. Hoffentlich kommt Niklas bald zurück. Die Musik hört auf. Es wird still. Es bleibt still. Ich unterdrücke den Drang, durch ein fragendes "Hallo" die Stille zu durchbrechen. Ah, eine Stimme! Niklas meldet sich zurück. Er hat das Ganze an seine Chefs eskaliert. Man kümmert sich darum und untersucht der Fall. Er kann aber gar nichts tun. Ich müsse 24 Stunden warten. Dann werde die Systemsperre automatisch entfernt. Was lernen wir daraus? Mit der vierten Eingabe hat das System mich offensichtlich gesperrt. Das war wohl mit "Wir können ihre Anfrage im Moment nicht bearbeiten" gemeint. Und "Versuchen Sie es später noch einmal" hätte wohl heißen sollen "Versuchen Sie es nach Ablauf von 24 Stunden noch einmal". Nur, warum sagt man das dann nicht auch so? Und Niklas hat natürlich keine Möglichkeit, die Sperre manuell zu entfernen. Hatte ich mir schon gedacht. Er schlägt deshalb vor, ich könne ja ein neues Benutzerkonto anlegen, wenn ich nicht 24 Stunden warten wolle. Und dann sollte ich natürlich möglichst ein anderes Zahlungsmittel eingeben, sofern ich über eine alternative Zahlungsmethode verfüge. Ich erkläre ihm, dass ich im Moment weder vorhabe, ein zweites Benutzerkonto anzulegen, noch überhaupt Mitglied bei Netflix zu werden, da mir diese Nummer einfach zu peinlich ist. So ein simpler Fehler hätte spätestens beim Betatest auffallen müssen. Auch seine Ausrede, das wäre doch ihr erster Tag in Deutschland, lasse ich nicht gelten und weise darauf hin, dass ihre Mitbewerber das ja auch geschafft haben und dass es Unsinn sei, Zahlungsdaten für einen kostenlosen Probemonat zu verlangen. Niklas versucht, sich bzw. Netflix weiter aus der Affäre zu ziehen. Jeder Versuch schlägt fehl. Dann meint er noch, dass er nicht garantieren kann, dass der Fehler mit der IBAN noch heute korrigiert wird, obwohl neben ihm ein Kollege aus Amerika sitze, der schon fieberhaft an der Fehlersuche und -behebung arbeitet. Ich weise ihn darauf hin, dass es mir ohnehin nichts brächte, wenn der Fehler heute noch korrigiert würde. Mein Benutzerkonto ist ja ohnehin noch gut 23 Stunden gesperrt. Mir tut allerdings der arme Niklas leid, der den Mist, den Management und Softwareentwickler verzapft haben, zusammen mit seinen Kolleg(inn)en ausbaden muss. Dabei kann er überhaupt nichts für diesen Fehlstart, den Netflix hier hinlegt.
So viel zu dem Einstieg von Netflix in den deutschen Markt. Ein gelungener Ausrutscher. Und ich werde die von Netflix verordnete Auszeit als Bedenkzeit nutzen, ob ich denn Kunde eines solchen Anbieters werden will. Wer weiß, was die mit meinen Daten machen, wenn sie es nicht einmal schaffen, die richtigen Anfragen bei der Schufa oder meiner Bank zu stellen oder die Antworten von dort nicht verstehen.
Ich denke, ich werde zumindest morgen noch einmal versuchen, meine IBAN einzugeben, sobald Netflix die Sperre aufgehoben hat. Ich will einfach wissen, ob die das auf die Reihe kriegen. Und vielleicht probiere ich alternativ dann mal meine Kreditkarte aus und hoffe auf neue, kreative Fehlermeldungen.
Withings Pulse: Ein ausführlicher Erfahrungsbericht
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