Netflix: Erste Erfahrungen

Nachdem ich nach einer nahezu endlos erscheinenden Odyssee jetzt Netflix seit etwa 3 Wochen nutzen konnte, ist es Zeit für einen kurzen Bericht über meine Erfahrungen mit diesem Streamingdienst sowie einen kurzen Vergleich mit Watchever.

Gleich nach erfolgreicher Anmeldung fordert Netflix mich auf, ein paar Filme zu bewerten, indem ich einen bis fünf Sterne vergebe. Dabei stellen 5 Sterne die beste Bewertung dar. Aus diesen Bewertungen wird mir Netflix später Filme und Serien präsentieren, die mir auch gefallen könnten. Je mehr Filme und Serien ich bewerte, umso genauer sollen die Vorschläge von Netflix werden. Mein erster Eindruck ist, dass diese Empfehlungen sehr gut funktionieren. Netflix gibt sogar für jede Serie und jeden Film, den ich anklicke, um mich über ihn zu informieren, einen Hinweis darauf, wie gut mir der Film oder die Serie aufgrund meiner bisherigen Bewertungen vermutlich gefallen wird. Auch hier scheint Netflix bislang eine gute Trefferquote zu liefern.

Die Benutzeroberfläche von Netflix gefällt mir von Anfang an. Direkt nach der Eingabe der Login-Daten sieht man eine sehr ausgeräumte Benutzerberfläche (Bild 1; alle hier gezeigten Bilder wurden vom Apple TV abfotografiert, da Screenshots auf einem Mac von Netflix verhindert werden). Auch wenn man tiefer in die Gefilde von Netflix eindringt, bleibt alles schön aufgeräumt und übersichtlich.

Bild 1: Das Hauptmenü von Netflix 

Bild 1: Das Hauptmenü von Netflix 

In den ersten Tagen sehe ich mich intensiv bei Netflix um, schaue den einen oder anderen Film, beginne die eine oder andere Serie.

Bei den Serien hat Netflix eine Funktion eingebaut, die ich äußert praktisch finde. Am Ende einer Folge wird das laufende Bild etwas verkleinert und rechts oben im Bild erscheinen ein Countdown, der anzeigt, dass in x Sekunden die nächste Folge gestartet wird. Darunter befindet sich ein Bild aus der nächsten Folge sowie die Inhaltsangabe (Bild 2). Breche ich den Vorgang nicht ab, startet nach wenigen Sekunden automatisch die nächste Folge, ohne dass ich die Fernbedienung (am Apple TV) oder die Maus (am iMac) in die Hand nehmen muss. Ein sehr bequemes Feature, das mich leider dazu verleitet, eine Folge nach der nächsten zu schauen. 

Bild 2: Vorschau auf die nächste Folge mit Countdown für den Start

Bild 2: Vorschau auf die nächste Folge mit Countdown für den Start

Positiv fällt mir auch auf, dass ich bei einer Sendung, die sowohl in der synchronisierten Fassung als auch in der Originalsprache vorliegt, nicht vor der Sendung auswählen muss, in welcher Sprache ich diese sehen will. Netflix startet die Sendung einfach in der deutschen Sprache, und ich kann jederzeit am Apple TV die Sprache einer laufenden Sendung ändern, wie es mir beliebt. Bei Watchever ist dies nicht möglich. Dort muss ich mich immer vor dem Ansehen der Sendung entscheiden, in welcher Sprache ich diese sehen will. Habe ich mich am Anfang der Sendung für eine Sprache entschieden, kann ich diese in der laufenden Sendung nicht mehr ändern. Ein klarer Pluspunkt in Sachen Bedienfreundlichkeit für Netflix.

Doch Netflix weist noch weitere Vorteile gegenüber Watchever auf. So wird während des schnellen Vor- und Rücklaufs das Bild der Sendung angezeigt, sodass ich weiß, wo ich mich ungefähr in der jeweiligen Sendung befinde. Bei Watchever wird der Bildschirm einfach schwarz, und ich muss auf gut Glück nach einiger Zeit den Vor- oder Rücklauf stoppen, um zu sehen, ob ich eventuell an der Stelle bin, an die ich wollte. 

Eine äußert praktische Funktion, die Watchever leider auch fehlt, ist das Abhaken bereits gesehener Folgen einer Serie. Wenn ich eine Folge komplett gesehen habe, erscheint ein Haken neben dieser Folge. So erkenne ich gegebenenfalls auch nach einer längeren Sehpause direkt an der Episodenliste, welche Folgen ich schon gesehen habe. Und wenn ich eine Folge mittendrin abbreche, zeigt mir Netflix dies auch an (Bild 3). 

Bild 3: Netflix hakt gesehene Episoden ab

Bild 3: Netflix hakt gesehene Episoden ab

Einen Nachteil von Netflix möchte ich hier allerdings nicht verschweigen. Netflix ist ein reiner Streamingdienst. Es ist nicht möglich, eine Sendung auf seinem iPad zu speichern, um diese sich z.B. unterwegs anzusehen, wenn man keine Internetverbindung hat. Bei Netflix braucht man zwingend eine Internetverbindung. Sonst tut sich überhaupt nichts. Hier hat Watchever die Nase vorn. Denn Watchever erlaubt das Speichern und Offline-Betrachten von Sendungen.

Ein weiterer Nachteil von Netflix: Das Angebot an Filmen und Serien ist noch recht überschaubar. Das liegt vermutlich an dem erst vor kurzem erfolgten Marktstart in Deutschland und wird sich in Zukunft wohl noch ändern.

Leider kann man ohne den Abschluss eines Abos nicht sehen, welche Filme und Serien Netflix im Angebot hat. Allerdings gibt es von Netflix unabhängige Seiten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das Netflix-Angebot zu erfassen. Eine dieser Seiten ist www.netflixdeutschland.net. Es gibt allerdings keine Garantie, dass die Übersicht vollständig ist.

Netflix hebt sich allerdings über Eigenproduktionen von anderen Streaminganbietern ab. So gibt es die Netflix-Serie "Hemlock Grove" ausschließlich bei Netflix zu sehen.

Ansonsten ist es bei der Auswahl von Filmen und Serien wie bei anderen Streaminganbietern: Neue Filme und Serienstaffeln sucht man vergeblich - mit Ausnahme der Netflix-Eigenproduktionen. Für mich persönlich gibt es genügend Neues bei Netflix zu entdecken, was meinem Geschmack entspricht.

Mein aktuelles Fazit: Ich werde mein Abonnement nach dem kostenlosen Probemonat weiterlaufen lassen und beobachten, wie sich das Angebot bei Netflix weiterentwickelt. Wenn es erwähnenswerte Neuigkeiten gibt, werde ich hier darüber berichten.