Amazon Logistics: Keine Konkurrenz zu DHL

Am Donnerstag bestellte ich einen neuen Bartschneider bei Amazon. Beim Checkout wählte ich "Evening Express". Bei dieser Auswahl sicherte mir Amazon zu, dass meine Bestellung am Freitag zwischen 18 Uhr und 21 Uhr geliefert werden würde. Dabei würde Amazons eigener Lieferservice Amazon Logistics zum Einsatz kommen. Wie sich Amazons eigene Liefertruppe dabei schlug, könnt ihr in diesem Bericht nachlesen.

Zunächst lief alles ganz normal. Amazon bestätigte den Eingang meiner Bestellung. Und am Freitag teilte mir eine E-Mail von Amazon mit, dass sich meine Bestellung nun auf dem Weg zu mir befände. Dabei wurde mir erneut bestätigt, dass die Lieferung zwischen 18 Uhr und 21 Uhr bei mir eintreffen würde. Also plante ich meinen Tag so, dass ich pünktlich um 18 Uhr zu Hause sein konnte.

Ab 18 Uhr wartete ich dann zu Hause, dass meine Türklingel die Ankunft der Amazon-Lieferung ankündigte. Und ich wartete ... und wartete ... und wartete. Und es wurde später ... und später ... und später. Die Tagesschau kam und ging. Doch wer nicht kam, war der Mitarbeiter von Amazon Logistics. Und so kam auch mein Paket nicht. Auch um 21 Uhr war mein Paket immer noch nicht da. Auf Amazons Seite konnte ich lesen, dass sich meine Lieferung immer noch in der Zustellung befand.

Um 22 Uhr nahm ich dann Kontakt mit dem Kundenservice auf und erklärte das Problem. Die Mitarbeiterin war sehr freundlich, meinte, dass so etwas ja überhaupt nicht ginge, und schrieb mir erst einmal einen Monat Amazon Prime als Entschädigung gut. Sie konnte mir nicht sagen, was passiert war, erklärte mir aber, dass mein Paket dann morgen, also am Samstag, zugestellt werden würde. Auf meine Nachfrage sagte sie mir, dass die Zustellung wieder im Zeitraum zwischen 18 Uhr und 21 Uhr erfolgen würde. Das gefiel mir zwar nicht, denn das fesselte mich den zweiten Abend an meine Wohnung. Aber ich hatte wohl keine Wahl.

Also saß ich heute am Samstagabend wieder in meiner Wohnung und wartete sehnsüchtig auf das Klingeln des Mitarbeiters von Amazon Logistics. Doch ich wartete erneut vergebens. Es klingelte nicht. Und auch mein Paket kam nicht.

Also rief ich erneut beim Kundenservice von Amazon an. Auch der Mitarbeiter, den ich dieses Mal am Telefon hatte, war sehr freundlich. Er schlug vor, dass er die Sendung noch einmal herausschicken würde. Ohne zusätzliche Kosten natürlich. Ach wirklich? Musste man das extra betonen? Die Lieferung würde dann am Dienstag bei mir eintreffen. Ich lehnte dankend ab und erklärte dem Amazon-Mitarbeiter, dass ich mittlerweile im Internet herausgefunden habe, dass der MediaMarkt bei mir um die Ecke genau dieses Bartschneidermodell vorrätig habe und ich daher am Montag dort persönlich vorbeigehen und mir den Bartschneider dort kaufen werde. Dann hätte ich ihn wenigstens und müsste nicht noch bis Dienstag warten - und hoffen, dass die Lieferung dieses Mal endlich erfolgen würde.

Was lernen wir daraus? Amazon Logistics ist noch weit davon entfernt, DHL Konkurrenz machen zu können. Dafür ist sie zu unzuverlässig. Bei einer Lieferung mittels DHL - und ohne Evening Express - hätte ich den Bartschneider übrigens heute bereits in den Händen gehalten.

Also, liebes Amazon, bring Amazon Logistics mal auf Trab! Sonst wird das nichts mit Evening Express oder Same Day Delivery.