Seit einiger Zeit bewirbt Sonos, ein Hersteller von WiFi-Lautsprechern, den Musikstreamingdienst Deezer ziemlich stark. Wenn man aktuell einen WiFi-Lautsprecher von Sonos kauft, bekommt man ein Jahresabo von Deezer im Wert von 119,88 EUR kostenlos dazu. Aufgrund dieser Werbung habe ich mir heute mal ein kostenloses Konto bei Deezer eingerichtet, um diesen Dienst zu testen.
Warum ich mein Konto bei Deezer bereits nach weniger als einer Stunde wieder gelöscht habe, könnt ihr in meinem heutigen Blogeintrag nachlesen.
Die Anmeldung bei Deezer war einfach und schnell abgeschlossen. Doch als ich das Premium-Abo 15 Tage lang kostenlos testen wollte, begannen bereits die Probleme.
Ähnlich wie bei Netflix kann man das Probe-Premium-Abo nur dann kostenlos testen, wenn man bereits einen Paypal-Account oder seine Kreditkartendaten hinterlegt. Wofür Deezer diese Daten bei einem kostenlosen Probe-Abo benötigt, bleibt genauso wie bei Netflix ein Geheimnis. Außerdem kann man nicht per Lastschrift zahlen. Das bietet Deezer im Gegensatz zu NetflIx nämlich gar nicht erst an.
Um das Premium-Abo 15 Tage lang kostenlos testen zu können, gab ich also meine - korrekten - Kreditkartendaten ein und klickte auf "Jetzt ausprobieren". Doch nichts tat sich. Ich wartete noch ein wenig. Dann klickte ich erneut auf "Jetzt ausprobieren". Wieder nichts. Und noch einmal ein Klick auf "Jetzt ausprobieren". Deezer rührte sich überhaupt nicht. Offensichtlich wollte man nicht, dass ich die Premium-Funktionen von Deezer überhaupt nutze.
Ein Blick an den oberen Bildschirmrand brachte dann die nächste - unangenehme - Überraschung: Deezer teilte mir mit, dass meine Flash-Installation nicht aktuell sei und ich diese aktualisieren müsse, um Deezer zu nutzen. Na ja, da irrte sich Deezer. Meine Flash-Installation war nicht nicht aktuell, nein, sie war gar nicht existent. Denn Flash kommt mir nicht auf meinen Mac. Dafür gibt es mittlerweile moderne Alternativen wie z.B. HTML5. Schließlich ist Flash ein bekannter Ressourcenfresser, bremst Rechner aus und entpuppt sich immer wieder als potenzielles Einfallstor für Schadsoftware. Doch davon hatte Deezer wohl noch nichts gehört und verlangte beharrlich, dass ich Flash installiere.
Da es auch keine App für Mac OS von Deezer gibt, hatte ich die Nase endgültig voll und suchte nach der Option, mein Konto bei Deezer zu löschen. Nach einiger Zeit fand ich den Einstieg in diese Funktion. Ich wurde belehrt, dass ein Löschen meines Kontos all meine Playlisten und noch ein paar andere Deezer-Dinge löschen würde. Hm, musste man solche Banalitäten wirklich erwähnen? Bei Deezer wohl schon! Damit mein Konto gelöscht werden konnte, musste ich mein Kennwort eingeben. Ich tat dies und wurde umgehend informiert, dass dies für Deezer noch nicht ausreicht. Nein, jetzt würde man mir eine E-Mail an meine E-Mail-Adresse schicken. Dort wäre ein Link enthalten, den ich anklicken müsste, damit mein Konto bei Deezer gelöscht würde. Also gut, Deezer fiel es wohl offensichtlich schwer, sich von mir bereits nach so kurzer Zeit zu trennen. Also wartete ich auf die E-Mail von Deezer. Und ich wartete ... und wartete ... und wartete. Und die Zeit verstrich. Doch die angekündigte E-Mail kam nicht. Sie war auch nicht in meinem Spam-Ordner gelandet, wie ich durch entsprechende Prüfung herausfand. Also wieder auf die Deezer-Homepage und den Kündigungs- bzw. Konto-Lösch-Prozess erneut angestoßen. Wieder mein Kennwort eingegeben, wieder den Hinweis erhalten, dass ich gleich eine E-Mail bekomme und - tatsächlich! - ein paar Augenblicke später kam die entsprechende E-Mail bei mir an. Erfreut klickte ich auf den Link und dachte, dass mein Deezer-Konto jetzt gelöscht sei. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. So einfach gab Deezer mich nicht frei. Ich wurde wieder auf die Deezer-Homepage geleitet. Doch statt der Bestätigung, dass mein Konto gelöscht sei, wurde ich (erneut) aufgefordert, mein Kennwort einzugeben, damit mein Konto gelöscht werden könne. Ich fragte mich, ob Deezer eventuell eine Möglichkeit gefunden hatte, mich in eine Zeitschleife a la "Und ewig grüßt das Murmeltier" zu schicken. Zaghaft tippte ich mein Kennwort ein und erwartete jetzt den Hinweis, dass ich gleich erneut eine E-Mail erhalten würde. Doch - oh Überraschung! - es gab keine Zeitschleife. Endlich meldete Deezer, dass mein Konto gelöscht sei.
Tja, Deezer, da hast du einen Kunden verloren, bevor du ihn richtig gewonnen hattest. Sag Bescheid, wenn du bereit bist, mich die Premium-Funktionen wirklich testen zu lassen, und dein Dienst ohne Flash auskommt. Bis dahin wirst du ohne mich auskommen müssen.